Während der Nacht auftretende Gewitter. Da während der Nacht eine Stabilisierung der Luftschicht aufgrund der fehlenden Sonneneinstrahlung eintritt, müssen für die Auslösung von Nachtgewittern meist noch Prozesse ablaufen, die am Tage nicht unbedingt erforderlich sind. Dabei kommen folgende Prozesse in Frage:
1. Eine großräumige Hebung, wie sie beispielsweise bei Annäherung einer Kaltfront auftritt, kann Nachtgewitter auslösen. Diese Frontgewitter erreichen zwar ihre größte Intensität am Nachmittag, wenn die Sonne die Luft im Vorfeld der Kaltfront kräftig erwärmt hat, jedoch können sie zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreten.
2. Die Eigendynamik organisierter Gewitterkomplexe, die zu einer großen Langlebigkeit einzelner Gewitterherde führt. Somit bleiben diese Gewitter, wenn sie erst einmal entstanden sind, auch bis weit in die Nacht hinein aktiv.
3. Die starke Auskühlung der Luft an der Oberkante von Gewitterschirmen alter, bereits inaktiver Gewitterzellen, was zu einer starken Labilisierung der Luft in mittleren und hohen Schichten führt. Stößt ein mittelhoher Cumulus congestus während der Nacht in eine solche Region erhöhter Labilität, so kann er rasch weiterwachsen und sich auch in den Morgenstunden noch zu einem heftigen Gewitter weiterentwickeln. |